9 Gründe, warum es einen Islamophobie-Blog braucht

1. Weil im Durchschnitt in Deutschland alle zweieinhalb Wochen eine Moschee oder andere muslimische Einrichtung angegriffen wird. (manchmal mit Graffiti, manchmal mit abgetrennten Schweineköpfen, manchmal mit Brandsätzen)

2. Weil kein Thema in Deutschland so viele und so regelmäßig Menschen auf die Straße treibt, wie die vermeintliche „Islamisierung des Abendlandes“. Selbst wenn (wie in Dresden) weniger als ein Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens ist.

3. Weil Neonazis und andere deutsche Rassisten seit 1990 in Deutschland 184 Menschen töteten und dennoch 57 Prozent der Deutschen den Islam hierzulande für die größte Bedrohung halten.

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4. Weil seit mehr als 300 Jahren kein mehrheitlich islamisches Land ein europäisches angegriffen hat. Es gleichzeitig aber kein einziges islamisches Land gibt, in dem der Westen in den letzten Jahrzehnten nicht Krieg führte. Millionen Menschen starben dabei und sterben noch heute.

5. Weil niemand auf die Idee käme, alle Christen verantwortlich für die Taten von Anders Behring Breivik zu machen. Weil sich nicht sämtliche Ossis für den Brandanschlag in Tröglitz entschuldigen oder alle Piloten von der Tat Andreas Lubitz’ distanzieren müssen.

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6. Weil – wie zur Zeit der Kolonisierung – viele Europäer immer noch die islamischen „Barbaren“ von der Überlegenheit ihrer Zivilisation überzeugen wollen. Im Zweifel mit Gewalt. Was damals die zivilisatorischen Verheißungen des Christenstums für die heidnischen Wilden waren, sind heute die vermeintlich europäischen Werte von Aufklärung und Menschenrechte.

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7. Weil die meisten derer, die ständig ihr Grundrecht auf Islamkritik einfordern, nie einen Blick in Koran und Sunna geworfen oder ihren muslimischen Nachbarn über seinen Glauben befragt haben.

8. Weil fast alle deutschen Muslime in Kellern und Hinterhöfen beten und dennoch 42 Prozent der Deutschen den Bau von Moscheen einschränken wollen. Weil 38 Prozent in Umfragen der Meinung sind, wer Kopftuch trägt, könne kein Deutscher sein. Weil 40 Prozent der Aussage zustimmen, „der Islam passe nicht in die westliche Welt.“ Weil 37 Prozent der Deutschen Muslimen die “Zuwanderung nach Deutschland” untersagen würden.

9. Weil es viele großartige Initiativen gegen Islamfeindlichkeit gibt, viele Menschen sich für den Abbau von Vorurteilen engagieren, viele tolle Bücher über Islam(ophobie) geschrieben wurden und es schade wäre, wenn es keinen Blog gäbe, der diese Arbeit und dieses Wissen den Leuten vor Smartphones und Laptops nahebringt.

Fallen euch noch weitere Gründe ein? Schreibt sie in die Kommentare!

7 Kommentare On 9 Gründe, warum es einen Islamophobie-Blog braucht

  • It would be nice to make a questionnaire: Am I islamophobic?
    Germans say and do things that are “normal” for them and think that they are “political correct” and follow their “liberal and democratic values”. But if one analyses this kind of behaviour and many comments they appear to be racist and especially islamophobic. Talking about my personal experience, when I confronted Germans by saying: “what you are saying is racist and islamophobic”, then they got upset and said: no no no, this is normal thinking and saying. They do not realise what it means to be islamophobic.
    One can solve a problem when one is conscious about the problem. Maybe the people need more information about what it means to be an islamophobic and how can we detect racism and islamophobie.

  • Pingback: 9 Gründe für einen Islamophobie Blog | Frauen und Islam ()

  • Nr 4. stimmt glaube ich nicht so ganz.

    Vieleicht hat der Westen vorwiegend islamische Länder angegriffen, aber sicher nicht alle.
    Mir fällt zu beispiel Tunesien, Mauretanien Ägypten, Kuwait, Oman und noch so einige ein.
    Sicher kann ich bei dem einem oder anderen falsch liegen, aber der Oman und Kuwait waren da sicher nicht mit dabei, genauso wie Brunei, Saudi Arabien die VAE ach es werden immer mehr 😉

    LG

    • Danke Martina für den Hinweis. Ich glaube es stimmt doch. Tunesien war bis paarund50 frz Kolonie, im 2WK fanden dort außerdem Schlachten statt und wenn man es ganz genau nimmt, könnte man noch Israels Angriff von 85 dazu zählen. Von Mauretanien hab ich wenig Ahnung, aber 2WK-Schlachten gab es dort auch. Der letzte westliche Krieg in Ägypten war 56 der Suez-Krieg. Kuwait und Saudi Arabien sind überhaupt erst durch Hilfe von britischen und französischen Truppen während der Arabischen Revolte zu Staaten geworden. In Oman war auch irgendwas in 50ern. Brunei war noch bis 80ern Protektorat mit niedergeschlagenen Rebellionen. Nur bei den Emiraten (VAE) fällt mir momentan nichts ein. Aber ich schau nochmal nach.

  • meiner Meinung ist gleich

  • selbstverständlich, bin einverstanden

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