Ankerzentren: Warum die Internierung von Flüchtlingen nichts besser und vieles schlechter macht

Anfang August haben in Bayern die ersten Ankerzentren ihren Betrieb aufgenommen. So die nüchtern, technokratische Beschreibung des Umstandes, dass seit vier Wochen in Bayern Menschen auf der Flucht in Lagern interniert werden.

Nutzen soll dies – so die Befürworter – nicht zuletzt den Betroffenen selbst: Schließlich würden ihre Anträge schneller bearbeitet und auch im Fall einer Ablehnung ihres Asylantrages blieben den Asylsuchenden Monate oder Jahre der Ungewissheit erspart.

Mit der Frage, welche Auswirkungen Ankerzentren tatsächlich haben, haben sich im Auftrag des Mediendienstes Integration mehrere Migrationsforscher beschäftigt. Die Ergebnisse kurzgefasst:

  • Isolation belastet Betroffene, erschwert und verteuert Integration
  • Zentren werden von Umgebungsgesellschaft als Fremdkörper wahrgenommen und führen zu Vorurteilen
  • unsicher, ob Asylverfahren tatsächlich beschleunigt werden; auch wegen fehlender Einbindung von Anwälten
  • kein ausreichender Schutz von Frauen und Kindern

Statt Masseninternierung fordern die Forscher die Rückkehr zu dezentraler Unterbringung in Wohnungen. Hier geht’s zur Studie vom Mediendienst Integration.

[Unter „Hadith-Sammlung“ (Hadith, arab. für Bericht, Erzählung oder Mitteilung) findet ihr in unregelmäßigen Abständen Hinweise auf lesenswerte Beiträge anderer Autoren.]

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